Modelleisenbahnclub 01
Münchberger
Eisenbahnfreunde e.V.
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25 Jahre Münchberger Eisenbahnfreunde
Sonderzug Hof - Wernigerode/Nordhausen - Hof
mit V 100 1023 und 218 217
Dampfsonderzug Wernigerode - Brocken - Nordhausen Nord
mit 99 222 (teilweise unterstützt durch 99 7236 und 99 7232)
am 31. Juli 1999
Im 25. Jubiläumsjahr des MEC 01 durfte natürlich eine adäquate Sonderzugfahrt nicht fehlen - dachten wir uns und bastelten bereits im Januar an einem entsprechenden Programm. Auch die Kombination mit dem Jubiläum der Harzbahnen hielten wir für eine gute Idee. Sodass der Sonderzug nach Wernigerode bei der DB AG bestellt werden konnte. Die nun folgende Story der Fahrtvorbereitung würde ein Buch füllen und in jedem Fall die Kapazität dieses Berichtes sprengen - jeder andere "Kunde" hätte wohl schon bei den ersten Komplikationen mit der DB AG das Handtuch geworfen! Dass die Bearbeitung des Fahrplans fünf Monate benötigte und dann noch DB Reise & Touristik (R & T - manchmal auch als Rat & Tatenlos bezeichnet) eine 103 für die Bespannung über den Frankenwald vorsieht, überrascht Kenner nicht. Dass aber kurz vor der Fahrt R & T erklärte, für einen 6-Wagen-Zug gibt's keine solche tolle Lok. Es wundert dann auch keinen mehr, dass drei Tage vor der Fahrt mitgeteilt wurde, dass überhaupt keine geeignete Lok zur Verfügung steht. Ab Naumburg zwar eine 202 ziehen könnte, man aber mit rund anderthalb Stunden Verspätung rechnen müsse - alles "normale" Vorgänge im Bestelleralltag im Jahre 6 der Bahnreform!
Dass dennoch die große Jubiläumstour am 31. Juli 1999 für mehr als 250 Teilnehmer zu einem positiven Erlebnis wurde, ist eigentlich nur dem prächtigen Wetter, der gekonnten Organisation der Harzer Schmalspurbahnen und dem Engagement einiger weniger richtiger Eisenbahner zu verdanken. Bei strahlendem Sonnenschein brachten am frühen Morgen V 100 1023 und 218 217 den Sonderzug von Hof nach Hochstadt-Marktzeuln, wo die V 100 für die abendliche Rückfahrt auf die Seite gestellt wurde. Im Fahrplan einer 103 (da war die 10.000 PS starke Lok vorgesehen) musste unser Lokführer mit der 218 beweisen, dass die Frankenwaldrampe auch mit einer 8.000 PS schwächeren Lok bezwungen werden kann - den Fahrplan durcheinander brachte erst ein Fahrdienstleiter in Göschwitz, der bei 3minütiger Verspätung des Sonderzuges trotz Zuglaufüberwachung eine RB vorausließ! Hat aber nichts geschadet - das in Naumburg ablösende DB AG-Personal war eh eine halbe Stunde zu spät dran.
Mit vielen Handy-Telefonaten und passender Fahrweise ist es dann doch noch gelungen, mit "+10" in Wernigerode anzukommen und unseren bereitstehenden Dampfsonderzug zum Brocken mit 99 222 zu erreichen! Ein besonderes Erlebnis für rund 30 Fahrgäste war die Bergfahrt im "Schienencabrio" der HSB, das wir zusätzlich als Überraschung gechartert hatten. Ab Drei Annen Hohne steigerte sich das Ereignis noch: Vereinigt mit einem Planzug hatten zwei Dampfloks der Reihe 99 mächtig zu tun, mit 13 (!) Wagen den Brockengipfel zu erreichen. Eine ebenso seltene wie fantastische Aussicht von Norddeutschlands höchstem Berg war der schönste Dank für all die Mühen der Vorbereitung, ehe es dann - wieder mit zwei 99ern - über die Harzquerbahn bis Nordhausen Nord zurückging. Dort wartete der Jubiläumsexpreß auf die Heimfahrt - eine Marathontour für die 218 217, die sie ohne Zwischenfälle meisterte und auch die Rückkunft in Hof 15 min vor Plan war nicht zu beklagen.
Leider zeichnet sich ab, daß diese Jubiläumsfahrt auch die zugleich letzte gewesen sein könnte: Trotz großer Besprechung mit allen beteiligten DB-AGen ist es den Verantwortlichen in vier Monaten nicht gelungen, ein Protokoll zu fertigen, geschweige denn die gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätze zu prüfen und umzusetzen - mit Einstellung der DB-Cargo Bedienung des Münchberger Bahnhofs am 22.09.1999 ist für uns der letzte Zug vorerst abgefahren!
Was Roland Fraas, als er diese Zeilen im Jahr 1999 für die SCHIENE-aktuell schrieb, bereits ahnte, wurde bittere Realität! Die DB AG hat es bis 2004 geschafft, dass die Münchberger Eisenbahnfreunde alle Vollspurfahrzeuge abgegeben haben. Aufgrund der Preisvorstellungen der DB AG unterblieb beim 30jährigen Jubiläum dann auch der Sonderzug. Über 11.000,00 Euro für einen VT 614 nach Nördlingen waren doch etwas zuviel...
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MEC 01 Jubiläumssonderzug
V 100 1023 und 218 217 bespannten den Sonderzug auf dem Abschnitt Hof - Hochstadt-Marktzeuln, wo die V 100 auf die Seite gestellt wurde. Die Doppelbespannung wurde notwendig, da die 218 kurzfristig für die durch die DB nicht zur Verfügung gestellte 103 mitgeführt werden musste.
Das an der V 100 1023 angebrachte Hinweisschild wurde auf die 218 217 umgehängt.
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Fotohalt mit 218 217
Unterhalb der Dornburger Schlösser in der Nähe von Jena wurde ein weiterer Fotohalt eingelegt.
Der Sonderzug bestand aus vier modernisierten Silberlingen und den beiden Servicewagen der EBG. Redesign-Silberlinge sind wegen ihrer Sitzplatzqualität und -quantität für Sonderzüge besonders geeignet.
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Schienencabrio
Der von 99 222 gezogene MEC 01 Sonderzug führte am Schluss das Schienencabrio der HSB mit. Der Sonderzug hatte insg. 6 Wagen.
Die Harzer Schmalspurbahn GmbH (HSB) "bügelte" mit ihrer kompetenten Durchführung des Dampfsonderzuges die Verspätung der DB wieder aus.
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99 222 in Drei-Annen-Hohne
Aufgrund hoher Belegung der Brockenstrecke mit Plan- und Sonderzügen wurde der MEC 01 Zug mit einem Planzug vereinigt. Der insg. 13 (!) Wagen lange Zug wurde von 99 222 und 99 7236, sehr zur Freude unserer Fahrgäste, auf den Brocken gezogen.
99 222 wurde zum Harzbahnjubiläum wieder in den Anlieferungszustand versetzt. Der Mischvorwärmer wurde dabei gegen einen Oberflächenvorwärmer getauscht.
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Auf dem Brocken
Nicht nur zur Beförderung des 13 Wagenzuges, sondern auch zum Umsetzen waren 99 222 und 99 7236 notwendig, da das Umsetzgleis kürzer als der Zug war. Tausende waren am Brockengipfel um mehrere Sonderzüge zu bestaunen.
Im Hintergrund steht ein weiterer Sonderzug zur Rückfahrt bereit.
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Brockenbahnhof
Ein mit zwei Malletlokomotiven der HSB bespannter Sonderzug wartet auf seine Rückfahrt. Die Lok NWE 13 (ehem. NWE 18, DR-Nummer 99 5903) und die 99 5901 (NWE 11) stehen vor dem Traditionszug.
Nicht nur die aussergewöhnlich gute Sicht vom Brockengipfel, sondern auch viele weitere Dampflokomotiven, begeisterten unserer Fahrgäste.
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Eisfelder Talmühle
Im Bahnhof Eisfelder Talmühle wurde Wasser gefasst. Der neben den Dampflokomotiven stehende Neubautriebwagen wird gleich nach Stiege weiterfahren.
Neben der Ursprungslok 99 222 (Reihe 99 22, die Lokomotiven 99 221 und 99 223 wurden im 2. Weltkrieg nach Norwegen gebracht) stehen den HSB 17 DR Neubaulok der Reihe 99 23 (99 7231 bis 99 7247) zur Verfügung.
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99 222 und 99 7232
Die beiden Maschinen bespannten den wieder mit einem Planzug gekuppelten Sonderzug auf der Fahrt von Drei-Annen-Hohne nach Nordhausen Nord. Die beiden 99er waren Tender an Tender gekuppelt.
Mit 13 Wagen ließ es sich die Lokmannschaft der 99 222 nicht nehmen, den Zug über weite Strecken alleine zu ziehen. Ein Augen- und Ohrenschmaus für unsere Teilnehmer.
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Der Sonderzug in Nordhausen
In Nordhausen wurde wieder in den Sonderzug mit 218 217 umgestiegen. Die 218 217 ist im Hintergrund beim Umsetzen.
Im Sonderzug liefen der Speisewagen 70 009 und der Buffetwagen 43 004 der EBG Münchberg mbH zur Betreuung der Sonderzugteilnehmer mit.
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Letzte Überarbeitung 24.02.2008
Bilder Roland Fraas
Alle Texte und © Volker Seidel
MEC 01 Münchberg e.V.