Modelleisenbahnclub 01
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Im Mai 1974 wurde unser Verein als "Pfiff-Club 001" gegründet. Schon bald entwickelte sich hieraus der gemeinnützige und eingetragene Verein "Modelleisenbahnclub 01 Münchberger Eisenbahnfreunde" (MEC 01).
Bereits 1977 arbeiteten die Münchberger Eisenbahnfreunde in der damaligen Außenstelle Thurnau des Deutschen Dampflokomotiv-Museums Neuenmarkt und halfen bei der Aufarbeitung einer alten Dampfwalze und eines Dampfkranes. Der Dampfkran ist noch heute in Betrieb und kann an manchen Wochenenden im DDM in Aktion erlebt werden. Nach der Fertigstellung der beiden Objekte zog die Helferschar nach Neuenmarkt um und half dort beim Aufbau des Museums: So wurden in dieser Zeit die Gleise für die Feldbahn verlegt, zahlreiche Schmal- und Regelspurfahrzeuge aufgearbeitet und Museumsführungen durchgeführt. Das Aus kam nach 6 Jahren, als bekannt wurde, daß der damalige Eigentümer die Lokomotiven nach Berlin verkaufen wollte.
Mit der Gründung eines kommunalen Zweckverbandes 1984 konnte diese für Oberfranken einmalige Attraktion erhalten werden und eine zweite Phase der Aufbauarbeit, die wir in den folgenden sieben Jahren erfolgreich mitgestalten konnten, begann. Heute wird der Museumsbetrieb überwiegend von Zweckverbandspersonal bestritten, so daß wir uns wieder eigenen Zielen widmen können.
1977, lange bevor das erste Vereinsheim bezogen werden konnte, organisierten die jungen Bahnfans ihren ersten Sonderzug. Damals hieß das Ziel Nürnberg und aus dieser ersten Sonderfahrt wurden richtige Eisenbahnexkursionen: u.a. Fahrten zu den letzten Dampflokreservaten nach Rheine und Emden, Besichtigungen der BW´s Hof, Weiden und Kirchenlaibach, Infotouren zu den Rangierbahnhöfen Nürnberg und München Nord, Stellwerksbesuche in Lichtenfels, Bamberg, Nürnberg und München, aber auch Fahrten zur PFA in Weiden und zu vielen Museumsbahnen, so z.B. 1984 als Jubiläumsexpress "10 Jahre MEC 01" zur Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS) nach Ebermannstadt und zum Eisenbahnclub München (ECM) nach Fünfstetten (jetzt: Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen).
Bereits 1982 konnte der MEC 01 eine ehemalige "Donnerbüchse" der Gattung Bi 29 als Ausweichquartier für das 1978 bezogene erste Vereinsheim erwerben; diese wurde in der "Freiluftwerkstatt" am Münchberger Bahnhof mit dem Ziel Modellbahnwagen aufgearbeitet. Unser Ziel erreichten wir im Juli 1986: Nach Fahrwerkshauptuntersuchung im AW-Weiden und anschließender Einstellung bei der BD Nürnberg stand einem rollendem Einsatz nichts mehr im Wege. In der Zwischenzeit kam unsere "Donnerbüchse" mit dem 1984 angekauften Begleitwagen, einem Pwgs 41, auf über 50 Bahnhofsfesten zum Einsatz.
Höhepunkt in der über 25-jährigen Vereinsgeschichte war sicher die große Feier zum 100-jährigen Bestehen der Lokalbahn Münchberg - Helmbrechts im Juni 1987. 100 Jahre Eisenbahngeschichte konnten im alten Helmbrechtser Bahnhof besichtigt werden: Eine bayerische D VII wurde eigens per Bahntieflader aus Bayerisch Eisenstein geholt. Das DDM in Neuenmarkt - Wirsberg steuerte seine 64 295 mit einer Lokalbahngarnitur bei und die DB zeigte V 100, Schienenbus VT 98, Köf II und mit zwei Pendelgarnituren moderne und historische Fahrzeuge im Einsatz.
Als die Einsätze im Bereich der Speise-und Gesellschaftswagenbewirtschaftung für die Deutsche Bundesbahn immer größere Bedeutung bekam wurde eine eigene Gesellschaft gegründet. Für den rollenden Einsatz der Wagen, den Rangierbetrieb mit den eigenen Kleindieselloks und für die Durchführung von Sonderfahrten und um die ständig steigende Zahl von Sonderzügen zu organisieren und durchzuführen sowie - vor allem - Gesellschaftssonderzüge der Deutschen Bundesbahn mit eigenen Speisewagen zu bewirtschaften wurde 1993 die Eisenbahn- Betriebs- und Betreuungsgesellschaft (EBG) als Betriebsführungsgesellschaft des MEC 01 e.V. aus der Taufe gehoben und als Anschlußbahn konzessioniert. Eigene Wagen wurden beschafft, da an DB-Gesellschaftswagen immer Mangel herrschte. Neben einem 160 km/h schnellen Gesellschaftswagen der DR Bauart WRm 035.1 kamen ein Bomk als WR und ein original Mitropaschlafwagen der Bauart WLAB 030.1 zum Einsatz. Unvergessen bleibt die Fahrt im eigenen Schlafwagen von Hof über Dresden nach Zürich, die teilweise in Verbindung mit dem in Münchberg beheimateten Speisewagen der CNL (CityNightLine) stattfand.
Zum 150-jährigen Jubiläum der "Ludwig-Süd-Nord-Bahn" konnte letzmalig auf den Gleisanlagen des Münchberger Bahnhofs Betrieb gemacht werden. 50 3648, V100 1023, die EBG Lok 1 "Stadt Münchberg", eine 232 und der SVT 175 zeigten, vor dem Rückbau der Gleisanlagen, wieviel Anziehungskraft die Eisenbahn unter der Bevölkerung Heute noch hat. Leider ist durch den Rückbau der Überholung (Gleis 4) dies in Zukunft nicht mehr möglich.
Schon die ersten Aktivitäten der Münchberger Eisenbahnfreunde fanden auf 1.435 mm statt. Aus diesem Grund durfte auch im 25. Jubiläumsjahr ein Sonderzug nicht fehlen. Mit der V 100 1023 und der 218 217 bespannt, den Brocken als Ziel, machten sich mehrere Hundert Fahrgäste auf den Weg in den Harz. Ein besonderes Erlebnis war für einen Teil der Fahrgäste, die Bergfahrt im Schienencabrio der HSB und der "neuen" 99 222. Ab Drei Annen Hohne wurden die MEC 01 Sonderwagen mit dem Planzug vereinigt und mit nun 13 (!) Wagen stampften die beiden Dampflokomotiven der Reihe 99 auf den Brockengipfel.
Krönender Abschluß des Jubiläumsjahres 25 Jahre MEC 01, wurde Dank der Mithilfe der AG Verkehrsgeschichte Schleiz, der BSW Gruppe V 100 Bw Hof, der THW Modellbaugruppe Hof und durch die Unterstützung durch Modellbahn Hertel, die große Modellbahnschau im Schützenhaus in Münchberg.
Über 3.500 Besucher honorierten das Engagement des Ausstellungsteams.
Höhepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte war das Jubiläum 100 Jahre Waldsteinexpreß im Jahre 2002. (Die Broschüre zum Jubiläum ist nach wie vor erhältlich.) Obwohl die eigentliche Strecke bereits vor 30 Jahren abgebaut worden war, konnte nochmals auf dem liegengebliebenen Reststück zum Umspannwerk Mechlenreuth Betrieb gemacht werden. Der nach der Abstellung der V 100 1023 nach Hof gekommen LVT 772 (Ferkeltaxe) führte mehrere gut besuchte Fahrten auf dem Reststück der einstigen Lokalbahn durch. Als Auftakt zum Jubiläumssonntag (der gleichzeitig Stadtfestsonntag war) fand eine Fahrzeugparade statt, an der ein Scheinenfahrrad, unsere Draisine, die Kö und die Köf, sowie unser Klv 53 teilnahmen. Als Gastfahrzeuge kam der LVT 772 der BSW-Gruppe V 100 Bw Hof und die 228 770 aus Glauchau nach Münchberg. Im Ladehof konnten "zugkräftige" Fahrzeuge präsentiert werden: 103 224, E 18 19 und die neue D 07 eine G 2000 der Contrain gaben einen Einblick in die Entwicklung moderner Schienenfahrzeuge. Der 2. Platz beim Stadtfest und somit 50 Liter Bier und 50 Paar Bratwürste waren der Lohn der Arbeit.
Wo Licht ist ist auch Schatten! Dies mussten die Münchberger mit dem Rückzug der Deutschen Bahn AG aus der Fläche bald erkennen. Bedingt durch die Einstellung der Bedienung des Tarifpunktes Münchbergs und der Veränderungen im Zugverkehr (Triebwagen statt Reisezüge mit Lokomotiven) verlagerten sich die Aktivitäten wieder auf die ursprünglichen Tätigkeitsfelder. Mit der quasi Einstellung des Sonderreiseverkehres durch die DB AG wurden die in Münchberg beheimateten Speise- und Schlafwagen an neue Eigentümer abgegeben, denn um weiterhin Sonderzüge abzuwickeln und die Bewirtschaftung von Gesellschaftsfahrten durchführen zu können, hätte das ehrenamtliche Engagement zugunsten einer hauptamtlichen Tätigkeit verlassen werden müssen. Die Anschlußbahn wurde zum 31.12.2004 stillgelegt. Ebenfalls zum Jahresende 2004 wurde die für Bewirtschaftungen gegründete EBG wieder in den Verein integriert und die Gesellschaft aufgelöst.
Am 01.11.2004 rollte ein Großteil der im Zuge des Rückzuges aus dem Bereich 1:1 abgegebenen Fahrzeuge aus ihrer langjährigen Heimat ab. Die EBG Köf und der seit 1984 in Münchberg beheimatete Pwgs 41 wechselten zum DDM nach Neuenmarkt. Ebenfalls nach Neuenmarkt, allerdings an ein Vereinsmitglied, wechselten der Ai 27 093 und der Emil.
Mit der Abgabe der Wagen geht beim MEC 01 eine seit 1981 andauernde Epoche zu Ende. Konnte der Ai 27 093 in diesem Jahr erworben und in den folgenden Jahren in Münchberg aufgearbeitet werden. Nachdem 1984 mit dem Pwgs 41 ein weiteres Fahrzeug hinzukam, war eine Ausstellungseinheit geschaffen worden, die auf über 60 Bahnhofsfesten und anderen Veranstaltungen, weit über die Stadt Münchberg hinaus Jahrzehnte lang Werbung für die Eisenbahn gemacht hat. Leider zieht es die moderne Eisenbahn vor, nicht Eisenbahnfahrzeuge, sondern Gaukler und Alleinunterhalter auf Bahnhofsfesten zu präsentieren.
Somit geht eine Zeit zu Ende, die denjenigen, die die Fahrzeuge aufgearbeitet, gepflegt und betrieben haben, eine Verbundenheit mit dem Verkehrsmittel Eisenbahn einbrachten, von der heutige Bahn-Manager nichts wissen und oft genug nichts wissen wollen.
Nach mittlerweile 23 Jahren - mit der "echten" Eisenbahn - werden wir uns in Zukunft verstärkt mit der "kleinen" Bahn beschäftigen. Dort, wo es noch richtige Lokomotiven gibt, wo nach der Eisenbahn noch die Uhr gestellt werden kann, wo es noch Züge gibt, die rangiert werden, wo Lokomotiven noch V 100 oder V 200 heißen und wo sich nicht 200 Leute, wie im VT 612, ein WC teilen müssen!
Mit großen Erwartungen pilgerten über 3000 Eisenbahnfans am Wochenende 30.10. bis 01.11.2004 zur Jubiläumsausstellung 30 Jahre Modelleisenbahnclubs 01 Münchberger Eisenbahnfreunde und wurden nicht enttäuscht. Monatelange Vorbereitungen und eine Woche Aufbau hatten sich gelohnt. Als am Samstag die Ausstellung eröffnet wurde, wurde dies eindrucksvoll bestätigt. 20 Modellbahnanlagen, die wir mit Unterstützung der AG Verkehrsgeschichte Schleiz, den N-thusiasten aus Hof und der Interessengemeinschaft Hofer LGB-Freunde auf die Beine gestellt hatten, konnten auf vier Etagen präsentiert werden. Die BSW-Gruppe V 100 Bw Hof unterstützte ebenso, wie einige Gäste aus Tschechien, die mit Spur H0 und 0-Modellen nach tschechischen Vorbildern angereist waren. Daneben waren DB Regio und mehrere Modellbahnhändler mit Ständen vertreten. Alle Altersklassen kamen beim Rundgang im ehem. Götzgebäde, bei denen auch mit Filmen ein Live-Erlebnis vom Bahnverkehr vermittelt wurde, auf ihre Kosten.
Höhepunkt war die H0-Schauanlage der BLS-Südrampe mit Luogelkinviadukt und Bietschtalbrücke. Viel Arbeit hatten sich die Gestalter der Märklin-Nostalgieanlagen aus der Zeit von 1957 bis 1985 gemacht, die im UG des Ausstellungsareals zu besichtigen waren. Hierbei zog eine Blecheisenbahn von 1948 genauso die Blicke auf sich, wie die zwar erst in 2004, aber nach überlieferten Gleisplänen gebaute Märklin H0-Bahn mit durchgehendem Mittelleiter von 1957. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgte das MEC 01 Bistro, das sehr gut frequentiert wurde. Natürlich war unsere Vereinsanlage mit dem Führerstand der V 200 027 im Einsatz. Mit dabei waren Module mit einer Gesamtlänge von über 12 Metern, div. Industrieanschlüssen und neuem Endbahnhof. US-Anlage, Zusi Digitalvorführungen, Fleischmannanlage zum Selberspielen, Messeanlagen (in N, H0 und 1, von Märklin und Fleischmann) ergänzten das Programm.
Mit der Übernahme der durch die Aufgabe des Fahrkartenschalters in Münchberg freigewordenen Räume konnten wir in der alten Fka einen Modellbahnlager- und Werkstattraum eingerichten. Die hinzugewonnene Fläche der ehem. Gepa bietet die Möglichkeit die Vereinsanlage mit allen Modulen aufzubauen. So dass wir zwischenzeitlich über eine Küche, einen Veranstaltungsraum, eine Modellbahnwerkstatt und einen großen Raum zum Aufbau unserer Modellbahnanlagen verfügen.
Mit der Herausgabe der Broschüre "100 Jahre Lokalbahn Münchberg - Helmbrechts 1887 - 1987 Festschrift zum Jubiläum 6.-8. Juni 1987" begannen wir 1987 mit der Auflage interessanter, heimatbezogener Eisenbahnliteratur. Zum Jubiläum 2002 konnte die Ausarbeitung über die Lokalbahn Münchberg-Zell präsentiert werden. Rechtzeitig zum 30jährigen Vereinsjubiläum 2004 erschien die Broschüre "Lokalbahn Falls - Gefrees: Die kleine Nebenbahn mit der großen Vielfalt".
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